Brief von Heinrich Gromment

GROMMENT, Philipp Heinrich (1877-1962) - Brief an Hubert PELZER200
Baum

Kédange, den 9 Juni 1946
Mein lieber Enkel Hubert u. Angehörige.
Ich habe deinen schönen langen Brief vom 29.4. mit großer Freude erhalten u. teile Euch mit daß ich noch bei voller Gesundheit sehr rüstig bin, was ich im besonderem dem Hl. Geiste zu verdanken habe, der alles wieder jung machen kann. Ich fühle mich so stark wie in den 30er Jahren. Auch freut es mich Euch alle noch beisammen zu wissen, was ich auch von hier berichten kann.
Ich bin kurz am Anfang des Krieges nach magnet zwischen Vichy u. St. Germain evakuiert worden, wo ich 5 1/2 Jahre bei einem Bauern gearbeitet habe. Ich habe nicht vom Kriege gelitten da der Herr die seinen verschont. ...
Ich bin jetzt tüchtig am mähen. Wir haben hier sehr viele Arbeit u. bin so zu sagen fast allein. Mein Schwager der Victor hat so viele Schuhe zu flicken daß er gar nicht nach kommt um die vielen Leute zu befriedigen. Für mich macht die Arbeit mit viele Freude u. schon von 4 - 9 Uhr Abends dran bin.
So bald es sich einigermaßen machen lässt werde ich euch besuchen.
Erkundigt euch, ob man einen Paß braucht u. was man machen muß. Ich habe noch einen belg. Paß.
Sonst alles besondere mündlich.
In der Hoffnung auf ein frohes Wiedersehen grüßt u. küßt euch alle dein dich liebender Opa + HGt.
Henri Gromment
NB. Hat Rosemi Hamm meinen Brief erhalten?
Grüße alle Bekannten von mir!